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Antweight für Anfänger: Servohack



Auf dieser Seite möchte ich eine konkrete Anleitung zum Rundlaufhack eines spezifischen Servotyps geben. Dieser Hack erlaubt es hinterher, den Servo als umlaufenden Motoren für den Antrieb eines Antweights zu verwenden. Servos haben gegenüber Getriebemotoren den Vorteil für Anfänger, dass sie einfach mit Rädern zu verbinden sind, günstig in der Anschaffung sind, einfach zu ersetzen und vor allem ohne Fahrtregler direkt an den Empfänger angeschlossen werden können.



Der Servo: ES 05-JR.
Der ES 05-JR, erhältlich bei Conrad Elektronik für 5,95 €, ist für einen Einsteigerant aus verschiedenen Gründen gut geeignet: Er ist kompakt () und relativ leicht (8 g), hat aber dennoch eine gute Quaderform ohne große Ausbuchtungen, was ihn einfach zu verplanen macht und ist vor allem mit wenigen einfachen Arbeitsschritten einfach zum runden Umlauf zu hacken. An Zubehör liegen dem Servo eine Scheibe, ein Servoarm und ein Servokreuz bei, sowie eine Schraube, mit der aufgestecktes Zubehör verschraubt werden kann. Die Scheibe und das Kreuz eignen sich gut für die Montage an Rädern aber das ist ein anderer Abschnitt im Bau eines eigenen Antweights...


Die Werkzeuge:
Für diesen Hack werden ein paar Werkzeuge benötigt: Ein feiner Kreuzschlitzschraubenzieher zum Öffnen des Servos, ein kleiner Schlitzschraubenzieher für die Justierung des Potis, eine Zange mit Schneidefunktion (Seitenschneider, Kneifzange oder Kombinzange) und eine Kugelkopffräse z.B. an einem Dremel. Die Arbeitsschritte lassen sich meist auch mit alternativen Werkzeugen durchführen, da muss man selbst wissen, was man in der Werkstatt hat und/oder sich anschaffen möchte. Ich besitze eine Kugelkopffräse an einem Dremel, den ich mal günstig für knapp 30 € bei einem Discounter gekauft habe und seitdem für fast alle Metallarbeiten verwende.


Schritt 1: Den Servo öffnen
Wir fangen an, indem wir mit dem Kreuzschlitzschraubenzieher die vier Schrauben des Servos lösen. Das Gehäuse des Servos besteht aus drei Teilen, der unteren Abdeckung, unter der sich der Motor und die Platine befinden, dem Mittelteil, in dem das Poti sitzt und auf dem das Getriebe aufliegt, und der oberen Abdeckung, die das Getriebe an seinem Platz zusammenhält. Wir entfernen zunächst vorsichtig die obere Abdeckung, so dass das Getriebe nicht gleich auseinanderfällt. Es ist wichtig, sich zu merken, wie das ganze hinterher wieder zusammengesetzt wird.




Schritt 2: Das Getriebe abnehmen
Wir nehmen nun vorsichtig drei der Zahnräder des Getriebes ab und legen sie auf eine saubere Oberfläche. Durch das Schmierfett nehmen diese Teile gerne Schmutz auf und wir wollen nicht, dass uns später ein Stück Metallspäne oder anderer Werkstattdreck das Getriebe kaputtmacht. Man beachte die kleinen Stege im großen Endzahnrad. Diese verhindern im Servo, dass er sich um mehr als 180° drehen kann. Da der Steg in einem wichtigen Zahnrad liegt, gehen wir die Sache allerdinds an dessen Gegenspieler an.



Schritt 3: Die Sperre ausfräsen
Auf der Innenseite der oberen Abdeckung befindet sich eine Erhöhung, die in das Endzahnrad hineinreicht und die 360°-Drehung der Stege blockiert. Diese fräsen wir jetzt mit der Kugelkopffräse weg. Dabei ist darauf zu achten, dass die Erhöhung vollständig verschwindet, das runde Loch für die Servoachse jedoch unbeschädigt bleibt. Nach dem Fräsen müssen natürlich alle Reste von Plastikspäne aus der Abdeckung entfernt werden.



Schritt 4: Die Potiverbindung kappen
Als nächstes sehen wir uns das Hauptzahnrad nochmal genau an. An der unteren Achse befindet sich eine abgeflachte Verlängerung, die in einen Schlitz in der Mitte des Potis hineinreicht, wenn die Zahnräder aufgesetzt sind. Diese knipsen wir mit der Zange ab. Dabei nur den abgeflachten Teil kappen, nicht den Runden – den brauchen wir noch. Ist der Schnitt nicht sauber, noch etwas die Kanten nacharbeiten.


Schritt 5: Das Getriebe wieder aufsetzen
Das Getriebe so, wie es vorher war wieder in seine Halterung setzen und it der oberen Abdeckung fixieren. Da wir noch nicht fertig sind wird die obere Abdeckung erstmal nur aufgesetzt.


Schritt 6: Das Poti justieren
Wir schließen den Servo an den Empfänger, schalten unsere Funke ein und geben dem Empfänger dann Strom. In meinem Fall verwende ich einen 40-MHz-Empfänger, neuere 2,4-GHz-Modelle sollten aber gleichermaßen funktionieren. Der Servo sollte jetzt vor sich hindrehen. Wir bringen den Hebel an der Funke, der den Servo nun steuert in seine Mittelposition und gehen dann von unten mit dem Schlitzschraubenzieher an das Poti und drehen daran herum. Bei einer bestimmten Position sollte das Poti so eingestellt sein, dass sich die Drehrichtung des Servos ändert. Wir justieren dort so lange herum, bis der Servo steht und sich nur dreht, wenn wir den Hebel an der Funke betätigen. Das ist die Mittelstellung, die wir wollen. Viele Funken haben zudem eine Trimmfunktion, mit der diese Feineinstellung noch nachjustiert werden kann. Dies wird möglicherweise bei jedem Start des Bots nötig sein.


Schritt 7: Den Servo wieder zusammenbauen
Nachdem der Servo jetzt mit der Fernsteuerungsanlage vor- und rückwärts umlaufend gesteuert werden kann nehmen wir das Kabel wieder vom Empfänger ab und setzen die Kabelführung wieder in ihre Nische. Wir verstauen die Servoelektronik wieder an ihrem Platz in der Servohülle und setzen die untere Abdeckung auf. Die vier Schrauben wieder festschrauben und fertig ist der Antriebsservo!